Hört euch die Geschichte an

 Ein Schlaflied für dich!

CALIMIGO: 
Hallo, ich bin´s CALIMIGO! Uuuuahh, was für ein aufregender Tag! Aber bevor ich in meinem gemütlichen Nest die Augen zumache, muss ich euch noch etwas erzählen.

Wisst ihr, was ein Schlaflied ist? Ganz genau, sowas wie LALELU, oder etwas über den Sandmann, und etwas über Sterne und Wolken gibt es auch. Aber als ich noch ein kleiner Piepmatz bei meiner Familie in der Baumhöhle war, hatten wir auch einen Einschlaf-Song. Ich lag mit meinen Geschwistern im Bett und hörte dem leisen Lied zu, und immer wenn ich es hörte, wurde ich ganz ruhig. Das Lied erzählt von den Abenteuern des Tages, von den Körnern und Früchten, die wir mit unseren geschickten Schnäbeln futterten - und nach dem Essen mussten wir Bäuerchen machen und manchmal Pupsen.  An der Stelle musste ich immer lachen.  Das Lied erzählt von den anderen Tieren im großen Wald, von dem weiten Himmel, der sich über dem grünen Blätterdach wie eine schillernde Seifenblase erstreckte. Das Lied sang von den Steinen im Fluss, vom Tau auf den Pflanzen und dem Nebel am Morgen. Ich liebte das Lied und wenn ich es hörte, wurde ich ganz müde. Meistens war ich schon eingeschlafen, bevor das Lied zu Ende war. 

Und dann bin ich größer geworden und irgendwann war ich zu alt, um das Lied zu hören. Ja, irgendwie war es eines Tages weg. Vielleicht wollte ich es auch nicht mehr hören, ich wollte ja Abenteuer suchen und jeden Moment auskosten. Aber manchmal kommt es vor, dass ich absolut nicht einschlafen kann. Dann sehne ich mich nach dem Lied.  Eines Nachts, als ich so durch das Hotel spazierte, traf ich auf meinen Freund Hamidi. „Hallo Calimigo!“, rief er, „was machst du denn so spät noch hier?“. Ich erzählte ihm von dem Lied und da sah er mich ganz erstaunt an und sagte, dass er dieses Lied auch kenne, aber schon ganz lange nicht mehr gehört habe. Wir überlegten, aber wir konnten uns nicht und nicht an die Melodie erinnern. 

Wir versuchten alle Einschlaflieder zu singen, die uns einfielen. Aber das eine war nicht dabei. Aber das Singen war so lustig, dass wir gleich noch alle anderen laut ausprobierten, die uns einfielen. Wir sangen und tanzten bis sich ein Fenster öffnete und jemand rief. “Das klingt ja wirklich wie sehr schöne Katzenmusik. Aber bitte, bitte hört damit auf, es ist spät!”. “Entschuldigung!” riefen wir und das Fenster schloss sich wieder. “Da war es auch nicht dabei.” sagte ich und Hamidi nickte leise. Still setzten wir uns nebeneinander auf eine der Liegen und dachten nach. Und erst als es ganz leise war, da hörte ich es. Macht mal die Augen zu. Habt ihr sie zu? Ja?

Dann hört mal ganz genau hin … (Wellenrauschen). Hört ihr es auch, das Wellenrauschen? Es ist wie ein Grundton bei einer Musik, aber da ist noch etwas. Zum Wellenrauschen kommt dazu: rhythmisches Klappern wie eine Percussion, Wind, der wie Streicher klingt, ein helles Glockenspiel von den Sternen, und ein Vogel, der eine Melodie pfeift.

“Das ist Sternenmusik!” sagte Hamidi. “Das ist magisch.” sagte ich. Und dann lagen wir ganz still nebeneinander und ich begriff, dass das Lied immer vorhanden war, ich hatte nur nicht richtig zugehört.  Seitdem höre ich mir jeden Tag das Schlaflied an.  Uuuuuaaah und vom Reden über das Lied bin ich jetzt auch super müde geworden. Hört genau zu und schlaft gut, und für morgen wünsch ich euch: Have a nice day.